Aber 2018 war auch ein Jahr voller HOFFNUNG, SOLIDARITÄT und AKTIVISMUS. Der „Women’s March“ im Januar 2018 mobilisierte weltweit Millionen von Menschen, um sich öffentlich für GLEICHBERECHTIGUNG und Menschlichkeit stark zu machen. Die EU-Kommision hat auf Druck von Bürger*innen und NGOs endlich ein PLASTIKVERBOT für bestimmte Einwegprodukte ab 2021 beschlossen. Die Proteste um den Hambacher Forst, denen sich im Sommer Tausende von Bürger*innen angeschlossen haben, zeigten, dass es sich lohnt, den Weg von der Couch auf die Straßen (oder in den Wald) zu gehen. Und in Berlin setzten bei der #Unteilbar-Demo mehr als 240.000 Menschen ein ZEICHEN GEGEN RASSISMUS und für Solidarität.
Wenn wir das Jahr 2018 zusammenfassen würden, dann mit den Worten der 15-jährigen Schülerin und Klimaaktivistin Greta Thunberg, die auf der Klimakonferenz in Kattowic sagte: „We have not come here to beg world leaders to care. […] We have come here to let you know that CHANGE IS COMING, whether you like it or not. The real power belongs to the people.“

2018 haben wir mit nXm das Privileg gehabt, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die sich für gesellschaftliche Veränderung engagieren und uns zum Handeln inspirieren. Wir haben sie nach ihren WÜNSCHEN FÜR 2019 gefragt und möchten ihre Antworten mit euch teilen.
Peter Wohlleben, Förster und Autor:
„Ich wünsche mir, dass wir eine gewisse LIEBE ZUM WALD entwickeln, weil es ein wunderbarer Lebensraum ist. Der Rest ergibt sich automatisch: Denn wer den Wald liebt, der geht anschließend auch anders mit ihm um.“
Lena Kuhlmann, Psychotherapeutin und Autorin:
„2019, ich habe große Hoffnungen in dich. Es wird nämlich endlich Zeit für mehr OFFENHEIT rund um PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN. Es kann doch nicht sein, dass wir einander Tipps gegen Erkältungen geben, dass aber überall Fragezeichen auftauchen, wenn es um psychische Leiden geht. Mehr Klarheit muss her: Wie funktioniert eine Therapie, wo wende ich mich in seelischen Krisen hin und wie erkennt man überhaupt, dass man unter einer Depression oder einer Angststörung leidet? Außerdem wünsche ich mir eine bessere psychotherapeutische Versorgung ohne Wartezeiten bis zum Sanktnimmerleinstag. Dazu braucht es kein Wunder und auch keinen Weihnachtsmann, dazu braucht es einfach nur mehr Kassensitze, liebe Politik. Psychische Erkrankungen sind nämlich kein Einzelfall, psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten! Und niemand hat eine Garantie dafür, nicht selbst irgendwann davon betroffen zu sein.“

Peter Neumann, Philosoph und Autor:
„Deutscher Schneegriesel. Ein paar verfrühte Raketen. Luftschlangen, die von der Decke herabbaumeln. Die Hunde auf der Krawatte von Alexander Gauland haben sich in ihre Hütte zurückgezogen: Es zieht erbärmlich. Am 10. November 2018 ist von Künstler*innen von Balkonen in ganz Europa die Europäische Republik ausgerufen worden, 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Für das neue Jahr, für 2019, wünsche ich mir, dass wir nicht nur der Geschichte gedenken, sondern unsere ZUKUNFT SELBST IN DIE HAND NEHMEN nehmen, die Wahlen zum Europäischen Parlament stehen bevor. Deutsche Provinz ist immer nur da, wo man sie zulässt.“
„Für 2019 wünsche ich mir, dass der unsägliche §219a StGB, der sogenannte ,Werbung für Abtreibung‘ verbietet, endlich abgeschafft wird. Es kann nicht sein, dass Frauen immer noch nicht zugetraut wird, ihren Körper betreffende Entscheidungen informiert und selbstbestimmt zu treffen – und ihnen die dafür nötigen Informationen vorenthalten werden. MEIN KÖRPER, MEINE RECHTE! Vielleicht begreift das ja im nächsten Jahr auch endlich die GroKo …“
Dr. Gisela Burckhardt, Vorsitzende von FEMNET e.V.:
„LOHNGERECHTIGKEIT und GEWALTFREIHEIT für die Textilarbeiterinnen – das ist unsere Mission für 2019. Als Zivilgesellschaft und Verbraucher*innen können wir viel bewegen, vor allem gemeinsam!“ #solidarityworks
Claudia Lanius, Gründerin vom Fair Fashion-Label Lanius:
„Mein wirklicher, echter Wunsch für das Jahr 2019 lautet, dass all das, was wir auf dieser Welt haben, gerechter verteilt wird. Sei es Essen, Kleidung, Medikamente oder Geld. Ich finde es schlimm, dass wir hier auf der einen Seite der Erde so viel haben, und andere Menschen auf der anderen Seite der Erde so wenig. Da ich weiß, dass die Erfüllung dieses Wunsches eine Utopie ist, lautet mein minimal realistischerer Wunsch für 2019, dass WELTWEIT eine gesetzliche Regelung für MINDESTLÖHNE in Kraft tritt.“
Sophia Hoffmann, Köchin und Autorin:
„Für 2019 wünsche ich mir, dass die BEKÄMPFUNG DES KLIMAWANDELS die politische Priorität gewinnt, die wir für eine lebenswerte Zukunft benötigen!“
